REZENSION: Under Water

REZENSION: Under Water

Roman: Matt De La Pena

Veröffentlich im Virus-Magazin Sept/Okt 2016



Shy möchte die freie Zeit nach dem letzten High School-Jahr sinnvoll nutzen, um etwas Geld zu verdienen. So verdingt er sich als Crew-Mitglied auf Luxus-Kreuzfahrtschiffen. Eigentlich ein angenehmer Job, bis sich eines Tages einer der Gäste das Leben nehmen will und über Bord springt.

Shy hat als Letzter mit ihm geredet und sogar noch versucht, ihn festzuhalten – erfolglos. Nach diesem Vorfall interessieren sich plötzlich einflussreiche Leute für ihn, er wird überwacht und sogar verhört. Die verworrenen Sätze, die der Selbstmörder kurz vor seinem Sprung zu ihm sagte, scheinen für einige Leute von großem Interesse zu sein. Doch bevor Shy herausfinden kann, wer ihn verfolgt und warum, wird der Luxusliner von einer Katastrophe heimgesucht: Gleich mehrere Tsunamis zerstören das Schiff und die meisten Rettungsboote.

Ausgelöst wurden die Wellen durch ein verheerendes Erdbeben in Kalifornien. Als einer von wenigen Überlebenden treibt Shy nun in einem halb zerstörten Boot auf dem Ozean dahin, ohne Wasser oder Nahrung und immer begleitet von hungrigen Haien …

Under Water ist ein Thriller für Jugendliche mit einem etwas irreführenden deutschen Titel. Im amerikanischen Original lautet der Titel The living, was durchaus treffender ist. Es geht im Roman nämlich keineswegs um gefährliche Dinge, die unter Wasser lauern (von Haien einmal abgesehen).

Der Autor verarbeitet vielmehr verschiedene andere Themen: Wissenschaft und Ethik, Rassismus, Liebe und Familiendramen. Jedes Thema für sich mag interessant und lesenswert sein, jedoch fehlt der Geschichte ein eindeutiger Focus. Dies führt dazu, dass Handlungsstränge am Ende nicht abgeschlossen werden und der Leser etwas ratlos zurück bleibt. Trotzdem ist Under Water ein durchaus spannender und emotionsgeladener Thriller für Jugendliche.

Autor:             Matt de la Peňa       

Verlag:           dtv